Stadthafen Gelsenkirchen: Unternehmensinitiative und Stadt Gelsenkirchen fordern Anschluss an neue Wasserstoff-Pipeline

Bundesforschungsministerin Karliczek besuchte den Klimahafen Gelsenkirchen – Regierungspräsidentin Feller begleitete den Besuch

 

Gelsenkirchen, 9. September 2021: Die im Juli gestartete Initiative Klimahafen Gelsenkirchen findet bundesweit Beachtung. Gestern besuchten Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Regierungspräsidentin Dorothee Feller des Regierungsbezirks Münster, die Initiative im Stadthafen Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge begrüßte die Gäste im Stadthafen auf dem Werksgelände der ZINQ-Gruppe. Mittlerweile haben sich bereits dreizehn Betriebe - verstärkt durch die IHK Nord Westfalen, den Wissenschaftspark und die Stadt Gelsenkirchen - hinter den Bestrebungen der Initiative versammelt, so schnell wie möglich klimaneutral zu wirtschaften. Dazu sei eine Verlängerung der vom Bund geförderten Wasserstoffpipeline GetH2 unerlässlich, die ab 2024 grünen Wasserstoff aus Norddeutschland bis nach Gelsenkirchen-Scholven transportieren soll, so die Vertreter der Initiative.

Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ-Gruppe, Sprecher der Initiative und Gastgeber des Abends, stellte die Ziele und konkreten Projekte der Initiative vor und machte zugleich darauf aufmerksam, welche Randbedingungen dem Ziel der Klimaneutralität in der mittelständischen Industrie noch entgegenstehen. „Der Wandel wird an den hier produzierenden Unternehmen nicht scheitern, denn wir sind bereit, unsere Anlagen umzurüsten. Um letztlich klimaneutral produzieren zu können, brauchen wir grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.“

Auch Thomas Reuther, Vorstandsmitglied der TRIMET Aluminium SE, wünscht sich für die zukünftigen Aktivitäten der Unternehmen vor allem Sicherheit bei der Investitionsplanung: „Die Auslegung unserer Anlagen auf 100 Prozent Wasserstoff ist machbar, aber teilweise mit erheblichen Kosten verbunden. Je eher wir uns auf zukünftige Entwicklungen verbindlich einstellen können, desto besser lassen sich diese Investitionen managen – beispielsweise im Rahmen ohnehin anstehender Investitionen für Instandhaltungen und Modernisierungen.“ Die politische Unterstützung zur Absicherung der Aktivitäten sei deshalb unabdingbar.

Oberbürgermeisterin Karin Welge betonte die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt und die Region: „Durch die frühe Anbindung an grünen Wasserstoff und das engagierte Handeln der mittelständischen Industrie kann der Klimahafen Gelsenkirchen zum Modell für andere Gewerbegebiete werden“.

Bundesforschungsministerin Karliczek zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Unternehmen und den potenziellen CO2-Einsparungen. Sie stellte die Förderung von Machbarkeitsuntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie die Unterstützung der Initiative bei Infrastrukturanliegen und Fragen zur Marktentwicklung grünen Wasserstoffs in Aussicht. Die Verlängerung der geförderten Wasserstoffpipeline GetH2 bis in den Stadthafen befürwortete die Ministerin ebenfalls.


Anja Karliczek (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Lars Baumgürtel (ZINQ GmbH & Co.KG) in der Diskussion mit Anwesenden. Foto: Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH.

Mit einem kurzfristigen Umstieg auf ein wasserstoffreiches Energiegas der Kokerei Prosper könnten allein vier Unternehmen der Initiative bis zu 8.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit grünem Wasserstoff aus dem Projekt „GetH2 Nukleus“ über einen Anschluss an die GetH2-Pipeline würden die Emissionen für Prozesswärme in diesen Unternehmen um weitere 23.000 Tonnen praktisch auf null gesenkt werden. Insgesamt haben sich 13 Unternehmen der im Mai gestarteten Initiative angeschlossen. So sind die ArcelorMittal Bremen GmbH, die arsol aromatics GmbH & Co. KG, die Avangard Malz AG, die Ball Beverage Packaging Gelsenkirchen GmbH, die Ruhr Oel GmbH - bp Gelsenkirchen, die Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH (GELSEN-LOG.), die Müller´s Mühle GmbH, die Mühle Rünigen Stefan Engelke GmbH, die RK Verpackungssysteme GmbH, die Schmitt Stahlbau GmbH und die Uniper Energy Sales GmbH ebenfalls an Bord. Weitere Informationen unter www.klimahafen-gelsenkirchen.de.


Für Rückfragen der Medien:

Die Initiative wird vom Wissenschaftspark Gelsenkirchen im Auftrag der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen koordiniert und von der IHK Nord Westfalen unterstützt.   

Wolfgang Jung, Telefon 0209.167-1005, jung@wipage.de
Stephan Rath, Telefon 0209.167-1010, rath@wipage.de
Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH, Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen

Pressefoto:

Besuch Bundesministerin Karliczek und Regierungspräsidentin Feller bei der Initiative Klimahafen Gelsenkirchen. (v.l.n.r.): Lars Wittenburg (Uniper Energy Sales GmbH), Michael Grütering (Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe), Dorothee Feller (Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster), Dr. Jochen Grütters (IHK Nord Westfalen), Karin Welge (Oberbürgermeisterin Stadt Gelsenkirchen), Michael Georg Schmitt (Schmitt Stahlbau GmbH), Anja Karliczek (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Lars Baumgürtel (ZINQ GmbH & Co KG), Dr. Christopher Schmitt (Stadtrat für Wirtschaft und Ordnung der Stadt Gelsenkirchen), Thomas Reuther (TRIMET Aluminium SE), Roland Kowalke (Wirtschaftsförderung Stadt Gelsenkirchen), Jörn Pufpaff (ArcelorMittal Bremen GmbH), Wolfgang Jung (Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH), Anatolij Buchhammer (GELSEN-LOG. Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH), Dr. Birgitt Bendiek (ZINQ GmbH & Co KG), Jens Meinecke (TRIMET Aluminium SE).

Foto: Thomas Nowaczyk/IHK Nord Westfalen

Abdruck honorarfrei  im Rahmen der Berichterstattung bei Nennung des Bildautoren.

Download unter:  https://www.klimahafen-gelsenkirchen.de/fileadmin/user_upload/20210908_Klimahafen_GE_Gruppe_-12.jpg

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